„Es geht kein Molekül verloren“
Zum Tod von Helmut Schmidt
(der folgende Text entstand zum 95. Geburtstag des Politikers 2013 und war damals hier schon veröffentlicht)
Altkanzler Helmut Schmidt sprach im ersten Fernsehinterview nach dem Tod seiner Frau über die Trauer, aber auch über den Euro und Sarrazin.
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Ich sah dieses Interview und war berührt. Es war einer der wenigen Momente, in denen Helmut Schmidt viel über sich preisgab.
Auch wenn er kein Blatt vor den Mund nimmt wenn er über Europa oder Sarrazin spricht, ist er leise – aber wie immer scharf im Denken und der Formulierung.
Nicht nur mich hat seine Antwort auf die Frage, was nach dem Tod kommt, beeindruckt. Sehr gut gibt dies ein Artikel von Henry Lohmar in der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 16.12.2010 wieder:
Zitat:
Kurz vor Schluss kommt Sandra Maischberger auf Schmidts verstorbene Gattin zurück.
„Glauben Sie, glaubte Ihre Frau an ein Leben nach dem Tod?“
Schmidt nimmt einen tiefen Zug und blickt nachdenklich zu Boden.
Nein, seine Frau sei als Biologin Anhängerin von Charles Darwin gewesen.‘
Aber sie habe sich damit getröstet, dass aus jedem menschlichen Teilchen wieder etwas werde – eine Pflanze oder Nahrung für Tiere.
„Es geht kein Molekül verloren. Das war Lokis Meinung“, sagt Schmidt und blickt die Moderatorin fast zärtlich an.
„Sie hat mich überzeugt!“ – Ende des Zitats
Text und TV-Foto: G. David
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